Ziel:
Hauptziel Orionnebel mit dem neu erworbenen 2 Zoll Optolong L-extrem, bevor dieser hoch genug am Himmel steht, noch ein paar Aufnahmen der Plejaden.
Sequenzen:
- Plejaden/M45:
- 50 Frames zu je 90s
- Full RGB; Read out mode: Extended full well; offset: 30; gain: 30; Temperatur: -25°C
- Orion Nebel/M42:
- 30 Frames zu 15s; 30 Frames zu 30s; 50 Frames zu 90s; 19 Frames zu 300s
- L-extreme Filter; Read out mode: Extended full well; offset: 30; gain: 30; Temperatur: -25°C
Bericht:
Das Setup lief gut und die Plejaden waren schnell im Focus und die Sequenz lief. Auch habe ich das erste Mal mit N.I.N.A. den manuellen Rotator benutzt, um so das Framing richtig einzustellen. Leider konnte ich schon nach den ersten Aufnahmen einen deutlichen Halo um die hellen Sterne sehen. Ich befürchtete, dass die Aufnahmen wahrscheinlich darunter leiden oder sogar unbrauchbar werden.
Dennoch wollte ich danach noch den L-extrem ausprobieren und habe diesen auf die Teleskopseite des Komakorrektors montiert. Daraufhin habe ich mit dem „manual focus target“ aus N.I.N.A. einen der hellsten Sterne angefahren, um es trotz Filter zu schaffen, mit der Bathinov Maske zu fokussieren.
Dabei habe ich festgestellt, dass der Focus mit dem Filter doch deutlicher verschoben ist als ich erwartet hatte. Auch während der Belichtungen mit dem L-extreme Filter sah ich recht schnell den Tau-Niederschlag auf den Optiken um das helle Zentrum des Orion Nebels, den hellen Stern Hatysa (HIP 26241) und dem Sternentstehungsgebiet NGC 1977 sowie dem darin befindlichen offenen Sternhaufen nördlich des Orion Nebels.
Nach dem Meridian Flip dann meldete N.I.N.A., dass der manuelle Rotator um 2,6° in Uhrzeiger-Richtung gedreht werden muss, was ich auch gleich tat. Erst danach fiel mir ein, dass dies einen Einfluss auf die Kalibrierung mit Flat Frames haben könnte. Nach Beendigung der Sequenz beim Abbau des Teleskops konnte ich auch eindeutig Tau auf dem Filter und auch auf der ersten Linse des Komakorrektors bestätigen.
Bei der Bearbeitung der Bilder habe ich in den nächsten Tagen auch gesehen, was der Tau angerichtet hat. Die Fotos der Plejaden waren nicht zu gebrauchen. Eventuell waren hier auch die Belichtungseinstellungen eher suboptimal. Aus den Frames des Orion Nebels konnte ich noch etwas machen. Die kurz belichteten Frames (15s und 30s) konnte ich nicht stacken, da DeepSkyStacker nicht genug Sterne gefunden hat (ich konnte zwar im Schnitt 8 identifizieren, aber scheinbar reichte das nicht). Die längeren Zeiten (90s und 300s) konnte ich stacken. Die beiden integrierten Bilder wurden einzeln in Photoshop bearbeitet und anschließend aufeinandergelegt. Dadurch konnte ich im Zentrum des Nebels etwas mehr Details aus den kürzeren Belichtungen übernehmen.
Leider hat der Halo um die hellen Elemente den Kontrast stark beeinflusst. Die Bearbeitung in Photoshop wirkt daher teilweise recht künstlich in einigen Bereichen.

Lessons learned:
- Ich brauche ein Heizband für den Okularauszug, um zu verhindern, dass sich Tau-Niederschlag auf dem Filter bzw. Komakorrektor bildet. Ich habe am Folgetag das passende Band bei Astroshop.de bestellt.
- Nach dem Meridianflip kann ein Plate Solve gegebenenfalls eine Abweichung der Rotation der Kamera feststellen. Eine Änderung der Rotation ohne vorherige Flats kann evtl. die Kalibrierung der Lights beeinflussen. Idee: vor dem Meridian Flip die Grenzwerte anpassen, evtl. gibt es auch eine bessere Methode in N.I.N.A.